Verharztes Getriebe bei Modell-Lokomotiven reinigen 

R.G. • 11. Mai 2025

Leitfaden: Verharztes Getriebe bei Modell-Lokomotiven reinigen – So läuft deine Lok wieder wie geschmiert!

Modellbahner kennen das Problem: Die Lieblingslok stand eine Weile still und plötzlich läuft sie nur noch ruckelig – oder gar nicht mehr. Oft ist die Ursache ein verharztes Getriebe. Alte Schmierstoffe können mit der Zeit eindicken und das feine Innenleben blockieren. Aber keine Sorge – mit etwas Geduld und dem richtigen Vorgehen bekommst du deine Lok wieder flott!


Woran erkennt man ein verharztes Getriebe?

  • Die Lok fährt nur sehr langsam oder gar nicht.
  • Es ist ein Summen vom Motor zu hören, aber die Räder drehen sich nicht.
  • Die Lok zuckt nur kurz beim Einschalten.
  • Du siehst altes, klebriges oder zähes Fett an Zahnrädern oder Achsen.

Benötigtes Werkzeug und Material

  • Feinmechanik-Schraubendreher
  • Pinzette
  • Wattestäbchen oder Zahnstocher
  • Isopropanol (mind. 90 %)
  • Entfetter oder Modellbahn-spezifischer Getriebereiniger
  • Pinsel (fein)
  • Frisches, harzfreies Modellbahn-Getriebeöl oder -fett (z. B. von Märklin, Trix, Noch, Faller etc.)
  • Ein weiches Tuch oder Küchenpapier



Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reinigung

1. Lokomotive zerlegen

Trenne die Lok vom Strom und entferne vorsichtig das Gehäuse. Je nach Modell sind Schrauben unten am Rahmen oder unter den Puffern versteckt. Notiere dir die Position von Zahnrädern, Wellen und Federn oder mache Fotos – das hilft beim späteren Zusammenbau.


2. Getriebe sichtbar machen

Meist ist das Getriebe im Fahrgestell oder unter einer Abdeckung. Entferne vorsichtig die Zahnräder oder hebe die Abdeckung ab.


3. Altes Fett entfernen

Grobe Reste mit einem Zahnstocher oder Wattestäbchen entfernen. Tränke ein Wattestäbchen in Isopropanol und reinige Zahnräder, Achsen und Lager. Bei hartnäckigem Fett kann ein Modellbahn-Entfetter helfen.


4. Zahnräder überprüfen

Kontrolliere alle Zahnräder auf Schäden oder Abnutzung. Wenn Kunststoff brüchig oder Zähne abgenutzt sind, sollten die Teile ersetzt werden.


5. Neu schmieren

Verwende nur sehr sparsam harzfreies Öl oder Fett – zu viel Schmierung zieht Staub an! Ein kleiner Tropfen auf Zahnräder, Achsen und Lager reicht vollkommen.


6. Zusammenbauen & Testlauf

Setze das Getriebe sorgfältig wieder zusammen und baue die Lok komplett zusammen. Stelle die Lok auf ein Prüfgleis und führe einen Testlauf durch – sie sollte jetzt wieder ruhig und gleichmäßig fahren.


Tipp zum Schluss

Regelmäßige Wartung beugt verharzten Getrieben vor. Eine Reinigung und Schmierung alle 1–2 Jahre (je nach Nutzung) hält deine Lokomotiven fit und fahrbereit!

von R.G. 10. Februar 2025
Historie Die Geschichte der Modelleisenbahn reicht bis in das 19. Jahrhundert zurück. Die ersten Modelleisenbahnen entstanden in den 1830er Jahren in England und Deutschland. Diese frühen Modelle waren oft aus Holz und Blech gefertigt und wurden von Hand oder mit einer Uhrwerkmechanik angetrieben. Einer der bedeutendsten Pioniere in der Modelleisenbahnwelt war das deutsche Unternehmen Märklin, das 1891 auf der Leipziger Frühjahrsmesse die erste serienmäßig hergestellte Modelleisenbahn präsentierte. Märklin setzte neue Standards in der Branche und führte verschiedene Spurweiten ein, die bis heute verwendet werden. Die Einführung der elektrischen Modelleisenbahn in den frühen 1900er Jahren revolutionierte das Hobby und machte es für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich. Spurweiten Spurweiten bezeichnen den Abstand zwischen den Schienen und sind ein entscheidender Faktor im Modelleisenbahnbau. Hier sind die gängigsten Spurweiten sowie einige Schmalspurvarianten: Spur G (45 mm): Häufig verwendet für Gartenbahnen und besonders detailreiche Modelle im Maßstab 1:22,5. Spur I (45 mm): Große Modelle im Maßstab 1:32, ebenfalls oft im Außenbereich genutzt. Spur 0 (32 mm): Maßstab 1:43,5, besonders beliebt in Großbritannien. Spur S (22,5 mm): Maßstab 1:64, besonders in den USA verbreitet. Spur H0 (16,5 mm): Die am weitesten verbreitete Spurweite im Maßstab 1:87. Ideal für den Innenbereich aufgrund des Kompromisses zwischen Detailreichtum und Platzbedarf. H0e (9 mm): Schmalspurvariante der Spur H0, oft für Modelle von Schmalspurbahnen verwendet. H0m (12 mm): Weitere Schmalspurvariante der Spur H0, oft für Meterspurbahnen. Spur TT (12 mm): Maßstab 1:120, besonders in Mittel- und Osteuropa populär. Spur N (9 mm): Maßstab 1:160, beliebt wegen ihrer Kompaktheit und Detailtreue. Nm (6,5 mm): Schmalspurvariante der Spur N, für sehr enge Schmalspurbahnen. Spur Z (6,5 mm): Maßstab 1:220, eine der kleinsten Spurweiten, ideal für begrenzte Platzverhältnisse. Spur T (3 mm): Maßstab 1:450, die kleinste gängige Spurweite, ideal für extrem begrenzten Raum. Epochen der Modelleisenbahn Modelleisenbahnen werden häufig nach historischen Epochen kategorisiert, die bestimmte Zeiträume und technologische Entwicklungen in der Eisenbahngeschichte widerspiegeln. Hier sind die wichtigsten Epochen: Epoche I (1835-1920): Die Frühzeit der Eisenbahn. Diese Epoche umfasst die Anfänge der Dampflokomotiven und die ersten Eisenbahnstrecken. Charakteristisch sind bunte und unterschiedliche Lokomotiven und Waggons. Epoche II (1920-1945): Die Zeit der staatlichen Eisenbahnen in vielen europäischen Ländern. Lokomotiven und Waggons wurden standardisiert und die ersten Diesellokomotiven eingeführt. Epoche III (1945-1970): Die Nachkriegszeit und der Wiederaufbau. Diese Epoche umfasst den Übergang von Dampflokomotiven zu Diesel- und Elektrolokomotiven sowie die Einführung moderner Schnellzüge. Epoche IV (1970-1990): Die Zeit der technischen Innovationen und der Hochgeschwindigkeitszüge. Elektrische Lokomotiven dominieren und das Design der Züge wird aerodynamischer. Epoche V (1990-2006): Die Ära der Privatisierung und der globalen Standards. Internationale Eisenbahngesellschaften entstehen und der Güterverkehr wird globalisiert. Epoche VI (ab 2006): Die aktuelle Epoche, gekennzeichnet durch Hochgeschwindigkeitszüge, moderne Güterverkehrskonzepte und zunehmende Digitalisierung im Bahnbetrieb. Analog und Digital: Steuerungstechnologien der Modelleisenbahn Die Steuerungstechnologie ist ein weiteres wichtiges Thema im Modelleisenbahnbau und beeinflusst sowohl die Funktionalität als auch das Spielerlebnis. Analoge Steuerung Die analoge Steuerung war die erste Form der Modelleisenbahnsteuerung. Bei der analogen Steuerung fließt Gleichstrom (DC) durch die Schienen, um die Züge anzutreiben. Die Geschwindigkeit und Richtung der Züge werden durch die Spannung und Polarität des Stroms geregelt. Vorteile der analogen Steuerung sind: Einfachheit: Die Technologie ist relativ einfach und leicht zu verstehen. Kosten: Analoge Systeme sind in der Regel kostengünstiger als digitale. Nachteile der analogen Steuerung sind: Begrenzte Kontrolle: Jeder Stromkreis kann normalerweise nur einen Zug unabhängig steuern. Weniger Funktionen: Keine erweiterten Funktionen wie Sound oder Lichtsteuerung. Digitale Steuerung (DCC) Die digitale Steuerung, auch als Digital Command Control (DCC) bekannt, wurde in den 1980er Jahren eingeführt und revolutionierte die Modelleisenbahnwelt. Bei der digitalen Steuerung werden digitale Signale über die Schienen an die Lokomotiven gesendet. Diese Signale enthalten Informationen zur Steuerung von Geschwindigkeit, Richtung und zusätzlichen Funktionen wie Sound und Beleuchtung. Vorteile der digitalen Steuerung sind: Unabhängige Steuerung: Mehrere Züge können unabhängig voneinander auf dem gleichen Gleis betrieben werden. Erweiterte Funktionen: Möglichkeit zur Steuerung von Sound, Licht und anderen Funktionen. Flexibilität: Einfachere Integration von erweiterten Funktionen und Szenarien. Nachteile der digitalen Steuerung sind: Kosten: Höhere Anschaffungskosten für digitale Steuerungssysteme und Decoder. Komplexität: Erfordert ein gewisses Maß an technischem Verständnis und Einrichtung. Fazit Die Welt der Modelleisenbahnen ist reich an Geschichte und technischen Entwicklungen. Von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis zu den modernen Hochgeschwindigkeitszügen der heutigen Zeit bietet das Hobby eine faszinierende Reise durch die Zeit. Die verschiedenen Spurweiten und Epochen ermöglichen es Modellbauern, ihre Leidenschaft in unterschiedlichen Maßstäben und historischen Kontexten auszuleben. Die Wahl zwischen analoger und digitaler Steuerung bietet zusätzliche Möglichkeiten zur Individualisierung und Steuerung Ihrer Modellbahnanlage.